Symptome der Flugangst lassen sich auf drei Ebenen beschreiben:
I. Gedanklich-gefühlsmäßig (negative Gedanken, Katastrophenphantasien)
II. Körperlich ( Muskelverspannungen)
III. Im Verhalten (Flucht, Vermeidung)
Dementsprechend kann man bei der Angstbewältigung auch auf drei Ebenen ansetzen:
I. Ebene der Gedanken und Gefühle: Häufig zeigt sich die Angst darin, dass Betroffene sich Katastrophenszenarien ausmalen und sich selbst entmutigen. Daher kommt es darauf an, zu einer realistischen Einschätzung der Situation zu kommen, denn die Gedanken und Phantasien in einer angstauslösenden Situation sind der Realität häufig nicht angemessen. Abhilfe schaffen hier Information und Aufklärung. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass die Tragflächen elastisch und biegsam sein müssen, um nicht abzubrechen, können Sie mit Turbulenzen viel gelassener umgehen.
II. Körperliche Ebene: Bei Angst kommt es zu einer Aktivierung vieler Körperfunktionen, die Sie zum Beispiel in Form einer beschleunigten Atmung, einem flauen Gefühl in der Magengegend oder einer verspannten Muskulatur erleben. Dieser Zusammenhang lässt sich gezielt nutzen: Körperliche Entspannung und ein intensives Angsterleben sind unvereinbar. Indem Sie Ihre Muskeln entspannen, entspannt sich gleichzeitig auch Ihr Geist.
Eine einfache und sehr wirkungsvolle Übung geht folgendermaßen: Spannen Sie alle Muskeln Ihres Körpers gleichzeitig an und halten die Anspannung einige Sekunden. Dann nehmen Sie abrupt die Spannung weg und lassen die Muskeln locker. Diesen angenehmen Entspannungszustand können Sie dann ganz bewusst wahrnehmen und bei Bedarf die Übung wiederholen.
Auch durch den Atem lässt sich der Erregungszustand des Körpers gut beeinflussen. Hastiges und kurzes Ein- und Ausatmen verstärkt die Anspannung, tiefe, langsame Bauchatmung entspannt. Achten Sie auch darauf, dass Sie lange ausatmen und Atempausen machen!
III. Verhaltensebene: Konfrontation statt Vermeidung! Die Auswirkung von Flugangst auf das Verhalten besteht meist darin, das Fliegen zu vermeiden. Dies ist verständlich, führt aber nicht zu einer Lösung. Sie schränken Ihren Lebensraum ein und riskieren, dass die Angst sich auch auf andere Bereiche ausweitet. Schon Johann Wolfgang von Goethe bekämpfte seine Höhenangst, indem er den Münsterturm bestieg, seine Angst zuließ und sie dadurch besiegte.